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Arzneipflanze des Jahres 2016

Johanniskraut (Hypericum perforatum) 



Schon in der Antike wurden verschiedene Johanniskrautarten in der Heilkunde verwendet, vor allem bei Brandwunden, Ischias, Harnwegs- und Menstruationsbeschwerden.
Im Mittelalter konzentrierte sich die Anwendung dann auf das Echte Johanniskraut.
Im ältesten erhaltenen Dokument der mittelalterlichen Klostermedizin, dem Lorscher Arzneibuch aus dem letzten Jahrzehnt des achten Jahrhunderts, wird das Kraut erstmals zur Behandlung von Melancholie empfohlen.
Daneben galt Johanniskraut auch als Mittel gegen Magenschmerzen und Leberschwäche.
Der Name Johanniskraut ist darauf zurückzuführen, dass die Pflanze um den St. Johannistag [24. Juni] herum zu blühen beginnt.

Neben den Johanniskrautextrakten und Tees spielt das Johanniskrautöl, wegen seiner typischen Färbung auch Rotöl genannt, eine große Rolle.
Die Flavonoide wie auch das Hypericin darin sollen entzündungshemmend sein, für Hypericin wurden zudem antivirale Effekte nachgewiesen.
Der Ölinhaltsstoff Hyperforin wirkt antibakteriell, ist aber relativ instabil ist.

Das Johanniskrautöl kann innerlich bei Verdauungsbeschwerden eingesetzt werden, die mit entzündlichen Prozessen einhergehen, wie Magen-Darmschleimhaut-Entzündungen.
Äußerlich eignet es sich für die Behandlung und Nachbehandlung von:
    Schnitt- und Schürfwunden,
    Prellungen, Zerrungen, Verstauchungen,
    Verbrennungen ersten Grades,
    Sonnenbrand und Muskelschmerzen,
    Nervenschmerzen, Hexenschuss,
    rheumatischen Beschwerden sowie Bettnässen
    Ischias, Gürtelrose und Pflege trockener Haut.

Wahrscheinlich wird das Johanniskraut noch weiter von sich reden machen. Spezielle Extrakte daraus würden gegen die Alzheimerkrankheit getestet, isoliertes Hypericin in der Krebstherapie.
Da Hypericin sich an krebsartigen Zellen sammelt, wird es als Indikator und so genannter Photosensibilisator für Krebszellen eingesetzt:
Bei der Bestrahlung mit einem bestimmten Lichtspektrum bildet es aggressive Sauerstoffradikale, die Krebszellen abtöten können.

Zudem würden Verfahren getestet, um mit Hypericin hochresistente Bakterien abzutöten.

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