CaBas Welt

 Es läuft sehr gut mit den Färbeprozessen, Textilien sind genügend da, Pflanzenmaterial zum Färben auch. So habe ich weitere Stoffstücke gefärbt : Dahlien, Schafgarbe, Henna, Rosmarin, Sandelholz und Anatto. Die Farben verändern sich auch nach dem Trocknen und Waschen noch- sie dunkeln nach, einige verblassen auch am Licht.

  Japanische Nudelsuppe mit handgezogenen Fleckerl , Gemüsestreifen und Pilzen. Sehr gut!  Fleckerl sind Pastateigstücke, nicht sehr gross, nicht sehr dünn und weil aus frischem Teig, sehr schnell gar gekocht.

 Ich habe zwar mit dem Schneiden meines Pfirsichbaumes begonnen, hatte aber vor dem Baum schon wieder nicht den Durchblick. Da hilft nur ein Blick in das Buch Wie schneide ich mein Obstgehölze? aus dem blv- Verlag. 

Hirschtalghornhautpflegesalbe - das ist doch mal eine Retro- Creme! Das gehört zusammen mit Murmeltierbalsam, Weihrauchsalbe, Bibergeil und allerlei sonstige Alpen-Kräuter-Produkte in die Sparte: Gutes aus der alten Zeit. Wenns nützt- schadets nicht!

 Im Garten blühen die Krokus und die Dichternarzissen sind auch bald so weit. Die ersten Erbsen sind gesteckt, bald kommen die Kefen dran und der erste Salat. Und im Haus habe ich die Chilis ausgesät- mal sehen, ob das was wird.

Und grad nochmals Chayote nach einem weiteren Rezept von Meret Bissegger. Die Chayote in Scheiben geschnitten, kurz blanchiert und mit Tomatenstreifen, Kapern und Rosmarin gebraten ist noch besser als im Ragout. Mit Reis und Ofensellerie. 

 Was ist Realität? Was ist unsere Wunschwelt? Fast alle von uns sich haben irgendwann eine ideale Welt/ Insel/ Reich/ Stadt erträumt, gezeichnet, vorgestellt. In Haruki Murakamis neuem Buch Die Stadt und ihre ungewisse Mauer verwischt und vermischt sich die Realität mit der animistischen japanischen, oder besser gesagt Murakamiwelt, bis nicht mehr klar ist, was was ist, wer lebt oder wer Geist ist. Sehr philosophisch.

 Und noch ein Paar Topflappen , die letzten in dieser Saison! Bald geht es wieder in den Garten, dann habe ich keine Zeit mehr für textile Spielereien.

Ragout mit Chayote und gebratener Polenta . Aus Meret Bisseggers Kochbuch. Exotisch und sehr gut!

 Das kleine Buch zur Ausstellung im Gewerbemuseum: Fast perfekt von Erik Kessels. Kurze Statements, warum es gut ist zu scheitern und Fehler zu machen!

Nun bin ich schon an der vierten Pfanne mit Färben : 1x Dahlien, 1x Henna, 2x Sandelholz und aktuell köchelt der Rosmarin, den mir der schwere Schnee abgeknickt hat in der Pfanne und geduftet das Haus! Die Dahlien gaben ein zartes Orange, das Henna ein feines Grün.

 Der Garten ist noch still, aber nicht tiefgefroren. Und die ersten Spitzen der Frühlingsblüher gucken schon raus!

 Pizza. Sie muss einfach ein wenig geplant werden, zum Beispiel, wenn der Teig am Tag vorher angesetzt wird und dann im Kühlschrank reifen kann. Belegt mit: Passata, Parmesan, Gorgonzola, Zwiebeln, Peperoniringen, Speck, Artischocken in Öl aus dem Glas, Kapern und etwas Mozzarella. Bei 250° ca 10' backen, very good!

 Olga Tokarczuk: Empusion . Leicht zu lesen, luftig wie es in den Vorkriegsjahren des letzten Jahrhunderts hätte sein können. Anklänge an den Zauberberg sind gewollt. Die Herren im Kurhaus sind sehr homophob, lebenslustig und trinken und husten natürlich sehr viel von einem halluzigenen Schnaps- sie sind ja in Kur und kurieren ihre Tuberkulose oder sonst alles mögliche- Weltschmerz zum Beispiel. Allerdings hat ihnen Tokarczuk die realen Aussagen aus der Männerliteratur aus Jahrtausenden in den Mund gelegt, haha. Es spukt auch ein bisschen, aber nicht sehr verworren und mit einem erfrischenden Schluss.